Der Atem eines Vulkans ist stickig, beißend und schwefelig. Einen Hauch dieses Geruchs nehmen wir beim Frühstück wahr: Wenn wir ein gekochtes Ei öffnen, wird nämlich eine schwefelhaltige Aminosäure freigesetzt.
In meinem Element - Schwefel
Schwefel riecht nicht nur intensiv, er ist eines der Grundelemente des Lebens auf der Erde. Ohne Schwefel könnten wir keine Aminosäuren produzieren, die Bausteine von Proteinen. Auch die Bildung von Vitaminen wie Biotin und Thiamin verdanken wir dem Element.
Für mich sind Vulkane spektakuläre Manifestationen der Natur. Ihre Explosionskraft entsteht durch die Ausdehnung eingeschlossener Gase, während das Schmelzgestein aufsteigt. Die Gase bestehen vor allem aus Wasserdampf, Kohlendioxid, Chlorwasserstoff und Schwefeldioxid. Als Vulkanologin überwache ich hier auf Hawaii zusammen mit dem örtlichen Observatorium den Ausstoß von Schwefeldioxid. 0,000.5 Gramm in einem Kubikmeter Luft sind bereits giftig und können die Atemwege reizen. Die regelmäßige Kontrolle der Grenzwerte ermöglicht Einblicke in die Aktivität des Vulkans. Damit sollen die Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen minimiert werden.
Meine Faszination für Vulkane hat mich zum Mauna Loa auf Hawaii gebracht. Die Menschen hier bezeichnen den Vulkan als lebende Seele, die die Insel formt und verändert. Ihm wird etwas Magisches zugesprochen. Trotz seiner Gefahren wird er als göttlicher Segen angesehen und mit Ehrfurcht behandelt.
Ich bin mir bewusst, dass meine Arbeit nicht ohne Risiken ist. Jederzeit kann ein Ausbruch stattfinden, und mein Team und ich müssen schnell handeln, um uns und andere zu schützen. Doch was ich tue, ist für mich eine Leidenschaft und eine Berufung, die ich nicht missen möchte. Ich bin fasziniert von der Schönheit und Kraft der Vulkane und möchte dazu beitragen, dass die Menschen auf Hawaii sicher leben können.