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Regeln für E-Verkehr

Lesedauer 2 min
19. Mai 2025

Die Elektromobilität nimmt weltweit Fahrt auf. Regierungen setzen dabei auf unterschiedliche regulatorische Maßnahmen, um ihre Märkte zu steuern und den Wandel zu nachhaltigen Verkehrslösungen voranzutreiben.

USA-Flagge

»Viele Einzelkämpfer«

United States of America

In den Vereinigten Staaten gibt es fast so viele Regelungen zur Elektromobilität wie Bundesstaaten: 45. Der Westküstenstaat Kalifornien ist landesweit führend bei der Zulassung von Elektroautos und plant, den Verkauf von Verbrennern ab 2035 zu verbieten. Insgesamt fallen die Zahlen der Neuzulassungen von E-Autos in den USA jedoch vergleichsweise bescheiden aus: 2024 wurden 1,3 Millionen Stück verkauft, was einem Marktanteil von acht Prozent entspricht. Und das, obwohl mit Tesla der weltweit zweitgrößte Hersteller von E-Autos im Land ansässig ist. Bisher wurde der Erwerb batterieelektrischer Fahrzeuge und der Ausbau einer Lade­infrastruktur durch den Inflation Reduction Act von 2022 unterstützt. Die Regierung unter Präsident Donald Trump hat sich dafür ausgesprochen, Fördermaßnahmen abzuschaffen, die den Elektro­antrieb gegenüber anderen Technologien bevorzugen.

Flagge von Brasilien

»E wie Ethanol«

Brasilien

Im größten Land Südamerikas hat sich die Elektromobilität bisher nur schleppend entwickelt. Hier dominiert seit mehr als 50 Jahren Kraftstoff auf Basis von Ethanol, das aus Zuckerrohr gewonnen wird. Die Verbreitung des nachhaltigen Treibstoffs erschwerte lange den Durchbruch elektrischer Antriebe. Mittlerweile entwickelt sich aber auch in Brasilien ein aufstrebender Markt für E-Fahrzeuge. Seit Ende 2023 erhalten Unternehmen steuerliche Anreize für die Entwicklung und Produktion emissionsarmer Antriebe. Mehrere große Autohersteller im Land gehen einen Mittelweg: Hybridmodelle, die mit Ethanol und Strom betrieben werden.

Flagge von Südafrika

»Im Europatakt«

Südafrika

Die Automobilindustrie ist ein zentraler Wirtschaftszweig in Südafrika. Jährlich werden etwa zwei Drittel der Produktion exportiert, vor allem nach Europa. Angesichts immer strengerer Emissionsvorschriften in den Ab-nehmerstaaten orientiert sich Südafrika neu: Um den Bedürfnissen der Handelspartner entgegenzukommen und zugleich den eigenen Automobil­sektor zu stärken, will die Regierung in die E-Auto-Produktion investieren – 2026 sollen die ersten Modelle lokal produziert werden. Vor allem die Forschung und Entwicklung soll dabei mit signi­fikanten Steuererleichterungen entlastet werden. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Aufbau einer regionalen Batterieproduktion.

Flagge von Norwegen

»Blaupause«

Norwegen

Das nordeuropäische Land gilt als Pionier der Elektromobilität. Fast 90 Prozent aller Neuwagen, die dort 2024 verkauft wurden, sind mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet. Das Erfolgsrezept: vielfältige und langfristig kalkulierbare Anreize, mit denen die Regierung den Umstieg auf E-Fahrzeuge fördert. Dazu gehörten etwa der (befristete) Wegfall der Mehrwertsteuer, vergünstigte Parkgebühren, reduzierte Maut- und Fährpreise sowie die Möglichkeit, Bus- und Taxispuren mitzunutzen.

Flagge von Deutschland

»Stehaufmännchen«

Deutschland

Als fünftgrößter Automobilhersteller der Welt ist Deutschland in besonderem Maße von der Mobilitätswende betroffen. Die Autobranche ist eine Schlüsselindustrie, die zahlreiche Arbeitsplätze sichert. Nach anfänglichen Erfolgen bei der Förderung der Elektromobilität brach der Markt im Jahr 2024 jedoch um fast ein Viertel ein. Ein Grund: Ende 2023 lief die staatliche Subvention für E-Fahrzeuge aus, was Verbraucher verunsicherte. Zuletzt zogen die Verkaufszahlen kräftig an, nicht zuletzt wegen verschärfter CO2-Grenzwerte, die Betreiber von Fahrzeugflotten einhalten müssen. Weitere Förderungen sind für eine flächendeckende öffentliche Ladeinfrastruktur geplant, um die Attraktivität von E-Fahrzeugen für Käufer zu erhöhen. Ob das politische Ziel, bis 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische Pkw auf die Straßen zu bringen, erreicht werden kann, ist fraglich. Derzeit sind es weniger als zwei Millionen.

Flagge von China

»Power vom Staat«

China

China nimmt eine führende Rolle in der Entwicklung und Herstellung von Elektrofahrzeugen und Batterien ein. Seit mehr als 15 Jahren steckt die Regierung Milliarden in die Förderung dieser Technologien, wobei neben Umweltaspekten besonders die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Automobilindustrie im Fokus steht. Mit Erfolg: Weltweit größter Hersteller von Elektroautos ist mittlerweile das chinesische Unternehmen BYD mit mehr als vier Millionen verkauften Fahrzeugen im Jahr 2024. Von Subventionen für Käufer über den zügigen Aufbau einer Ladeinfrastruktur bis hin zu günstigen Krediten für die Industrie: Chinas umfangreiche Förderung hat die Industrie in die Lage versetzt, nicht nur den gewaltigen heimischen Absatzmarkt zu bedienen, sondern auch massiv in Auslandsmärkte zu expandieren.

Weltweites Wachstum

Batteriegetriebene Fahrzeuge gelten als das Zukunftsmodell für den Individualverkehr. Ihr Anteil wächst global, wenn auch unterschiedlich schnell.

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