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Japan: Wurzeln und Weitblick

Lesedauer 3 min
12. August 2024

Japan ist eine hoch entwickelte Industrienation. Doch inmitten lebendiger Großstädte sind Elemente des reichen kulturellen Erbes fest verankert. Ob Comics, Kulinarik oder Bühnenkunst – der Inselstaat am Pazifischen Ozean versteht es, Tradition in das moderne Leben zu integrieren.

Die Pagode steht rechts im Vordergrund, der Fuji erhebt sich links im Hintergrund. Davor rosa blühende  Kirschbäume und Dächer der Stadt.
Majestätisch erhebt sich der Berg Fuji über der japanischen Stadt Fujiyoshida – zusammen mit der fünfstöckigen Chureito-Pagode und den rosafarbenen Kirschblüten bildet er ein malerisches Motiv. Der Vulkan ist ein zentrales Element der ­japanischen Kultur und hat für viele Einheimische eine spirituelle Bedeutung. Mit 3.776 Meter Höhe ist der Fuji der höchste Berg Japans und an klaren Tagen sogar von der rund 200 Kilometer entfernten Hauptstadt Tokio aus zu sehen.
Ein kleiner Junge hebt einen großen Stecker zum Laden von E-Autos hoch.
Lange bedeutete in Japan die Elektrifizierung des Autos vor allem eines: Hybridantrieb. Doch seit ein paar Jahren nimmt die Bedeutung rein batterieelektrisch betriebener Fahrzeuge im Land beträchtlich zu, der Bau von Ladestationen wird staatlich gefördert. Evonik möchte in Asien den Wachstumsmarkt für neue Batteriegenerationen in Elektrofahrzeugen stärken. Dafür wird in der japanischen Stadt Yokkaichi eine Produktionsanlage für Aeroxide erweitert, ein Aluminiumoxid, das in Lithium-Ionen-Batterien verwendet wird. Das Produkt ermöglicht eine größere Reichweite der E-Fahrzeuge und sorgt für mehr Sicherheit sowie eine höhere Ladegeschwindigkeit der Batterien.
Fünf Menschen gehen an großen Manga-Zeichnungen an einer Hauswand vorbei.
Aus großen Augen schauen mädchenhafte Comicfiguren den Fußgängern in Akihabara beim Schlendern zu. Der Stadtteil von Tokio hat sich zu einem Hotspot für Fans von Anime und Manga entwickelt: Dutzende Geschäfte und Cafés haben sich auf die lebhaften Comics, Animationen und Heldenfiguren ­spezialisiert. Unter Manga versteht man im Westen einen Oberbegriff für den typisch japanischen Comicstil, in Japan selbst beschreibt Manga meist Comics im Allgemeinen. Typischerweise werden sie in Schwarz-Weiß gezeichnet. Für den Druck in hoher Auflösung und Schärfe liefert Evonik hochwertige Additive.
Schauspieler mit weiß geschminkten Gesichtern.
Geschminkte Gesichter, kunstvolle Kostüme, übertriebene Mimik und Gestik: Wer eine Kabuki-Vorstellung besucht, bekommt eine ­opulente Show geboten. Kabuki ist eine traditionelle Theater­form, deren Wurzeln bis ins 17. Jahrhundert zurück­reichen. Seit 2005 zählt sie zum Unesco-Weltkulturerbe. Das Make-up der Schauspieler (Kumadori) spielt eine tragende Rolle: Die Farben und Linien geben Informationen über Geschlecht, Stellung und Persönlichkeit einer Figur. Für dekorative Kosmetik liefert Evonik Spezial­kieselsäuren. Diese verbessern nicht nur die Struktur und Stabilität von Kos­metika, sondern ersetzen auch Mikroplastik.
Eine Männerhand hält einen feinen Pinsel und bestreicht damit sorgsam angeordnete Fischstücke.
Anders als häufig angenommen ist Sashimi kein Sushi, sondern ein eigenständiges Gericht. Es besteht meist aus fein geschnittenen Fischfilets, die mit Sojasauce, Wasabi und kleinen dekorativen Beilagen serviert werden. Anders als Sushi wird es nicht mit Reis gegessen! Für gutes Sashimi ist eine hohe Qualität des Fischs unerlässlich. Um die begrenzten Wildfisch-Ressourcen zu schonen, hat Evonik eine nachhaltige Technologie entwickelt, die tierische Inhaltsstoffe im Fischfutter ersetzt: Das Tochterunternehmen Veramaris produziert Omega-3-Fettsäuren aus natürlichen Meeresalgen anstelle von Fischöl oder Fischmehl.
Ein Mann mit einem Hut auf dem Kopf steht vor einem vollständig bemalten und stark umgebauten künstlerisch gestalteten Lkw.
Der Begriff „Dekotora“ ist eine verkürzte Form von „dekoreshon torakku“, was „geschmückter Lkw“ bedeutet. Von der Fahrerkabine bis zum Aufbau werden in Japan Lastwagen mit Stoffen, Malereien, Neonlichtern und ungewöhnlichen Anbauten herausgeputzt. Ihren Höhepunkt erlebte die Dekotora-Kultur in den 80er- und 90er-Jahren, heute sind nur noch wenige Prachtlaster auf den Straßen unterwegs – unter anderem aufgrund strenger Vorschriften. Auf Veranstaltungen lassen sich die fahrbaren Kunstwerke jedoch noch oft bestaunen. Auch Evonik ist im Lkw-Geschäft aktiv: Die Kombination von ULTRASIL-Silica und -Silanen ermöglicht die Herstellung „grüner“ Reifen, die Kraftstoff einsparen und so eine größere Reichweite ermöglichen. _____ Wada san und sein Truck „Uta Maru“ in der japanischen Präfektur Aichi: Das Foto ist Teil des langfristigen Dokumentationsprojekts „Dekotora“ von Julie Glassberg. Die Fotografin begann 2015, die Dekotora-Kultur zu dokumentieren, als sie ein Jahr in Japan lebte. In den Jahren 2019 und 2023 kehrte Glassberg nach Japan zurück, um mit dem Herausgeber Patrick Frey ein Buch zusammenzustellen.
1526687104Eine Drohnenaufnahme des Bereichs um die Wakato-Brücke, die rot lecuhtet.
Über 627 Meter verbindet die rote Wakato-Brücke die Bezirke Wakamatsu und Tobata auf Kyushu, der ­drittgrößten Insel Japans. Besucher baden hier gern in heißen Quellen, besteigen Vulkane oder essen die berühmten Tonkotsu-Ramen. In Fachkreisen kennt man Kyushu auch als „Silicon Island“: Insbesondere die Präfektur Kumamoto ist ein bedeutender Standort für die Halbleiterproduktion in Japan und soll durch neue Investitionen die Branche wieder aufleben lassen. Kyushus reiche Wasserressourcen sind dabei für die ­Herstellung von ­Halbleitern von großem Vorteil. Evonik stellt kolloidale ­Kieselsäuren als Schleifmittel für Siliziumwafer her – ein wich­tiger Schritt für die Produktion von Mikrochips.

Mitten im Geschehen

Der Großraum Tokio ist mit über 37 Millionen Einwohnern die größte Agglomeration der Welt und bildet das wirtschaftliche, politische und kulturelle ­Zen­trum Japans. Seit 1969 ist Evonik hier präsent. Der Hauptsitz befindet sich im Bezirk ­Shinjuku, der als Vergnügungs- und ­Einkaufsviertel bekannt ist. Acht weitere Standorte sind um die Metropolregion und weiter südlich auf der Insel verteilt.

Eine Landkarte von Japan mit den eingezeichneten Standorten.

Evonik in Japan

An 9 Standorten arbeiten 468 Mitarbeiter.