Gallium ist ein ganz seltenes Metall und schmilzt schon bei 29,8 Grad Celsius.
In meinem Element - Gallium
Was mich besonders fasziniert: Nimmt man ein Stück Gallium in die Hand, zerfließt es als silbrig weiße Masse zwischen den Fingern. Kühlt es dann wieder ab, bleibt es flüssig. Erst durch einen Kristallisationskeim oder durch weitere Abkühlung wird es wieder fest. Um mehr über seltene Elemente wie Gallium zu erfahren, studiere ich seit zwei Semestern Chemie an der Ruhr-Uni in Bochum. Ich bin einer von etwa 100 Schülerstudenten – und der einzige in diesem Fach. Gleichzeitig gehe ich in die achte Klasse einer Gesamtschule. In den Vorlesungen bin ich mit meinen 14 Jahren bei Weitem der Jüngste. „Allgemeine Chemie“ hieß meine erste Vorlesung. Etwas komisch war es schon, als ich diesen riesigen Hörsaal mit mehr als 100 Studenten zum ersten Mal gesehen habe. Doch ich finde es gar nicht schlimm, dass meine Kommilitonen viel älter sind als ich. Eigentlich habe ich direkt alles verstanden. Bloß manche Formeln kannte ich noch nicht. Ein Schülerstudium ist in Bochum in jedem Bereich möglich. Warum es ausgerechnet Chemie sein muss? Wenn ich meinen Schrank aufmache, wird mein Zimmer zum Chemielabor: Ich besitze Kolben, Reagenzgläser, einen Brenner, Chemikalien und eine ganze Destillationsanlage. Vor ein paar Jahren habe ich damit begonnen, zu Hause Experimente zu machen. Der Chemieunterricht ab der siebten Klasse war für mich langweilig. Die Vorlesungen an der Uni sind viel interessanter.Normalerweise richtet sich die Schüler-Uni in Bochum an Jugendliche ab der zehnten Klasse, aber für mich gilt eine Ausnahme. An drei Tagen in der Woche bin ich dort. Da geht es um analytische Chemie, organische Chemie oder statistische Datenauswertung. Den verpassten Unterricht in der Schule muss ich nachholen. Am Ende des Semesters schreibe ich dann – wie alle Studenten – Klausuren. Die Sache hat nur einen Haken: Wenn ich den Bachelor schaffe, bekomme ich ihn erst, wenn ich mein Abitur bestanden habe.
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