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Schlüsselmaterial für unseren Alltag

Lesedauer 4 min
24. November 2025

Mit einer neuen Anlage in Yokkaichi liefert Evonik Schlüsselmaterialien für Batterien, Beschichtungen und Hightech-Anwendungen – und setzt Maßstäbe für nachhaltige Produktion.

Bernd Kaltwaßer
Von Bernd Kaltwaßer

Promovierter Biologe und Redakteur der ELEMENTS

927 Tage – so lange dauerte es vom ersten Spatenstich bis zur Eröffnung der neuen Aluminiumoxid-Anlage in Yokkaichi, Japan. Ende Oktober 2025 war es soweit: Evonik nahm „Alu5“ in Betrieb, die erste Anlage des Chemieunternehmens für pyrogenes Aluminiumoxid in Asien.

Das unscheinbare weiße Pulver ist ein Schlüsselmaterial für Technologien, die unseren Alltag prägen. In Lithium-Ionen-Batterien sorgt es für Sicherheit und verlängerte Lebensdauer. Die hauchdünne keramische Beschichtung des Separators verhindert, dass sich dieser bei Hitze verformt – und reduziert so das Risiko von Kurzschlüssen. In Pulverlacken verbessert es die Widerstandsfähigkeit von Oberflächen, in Elektronikbauteilen sorgt es für Stabilität und unterstützt die Wärmeableitung.

Weißes Pulver in zwei Messbehältern stehen auf elektronischen Waagen.
Portrait Elias Lacerda

»Von Batterietechnologien bis hin zu Beschichtungen ermöglichen wir mit dieser Anlage einen schnelleren, effizienteren Zugang zu den Materialien, die diese Branchen antreiben«

Elias Lacerda Leiter der Business Line Coating Additives

„Von Batterietechnologien bis hin zu Beschichtungen ermöglichen wir mit dieser Anlage einen schnelleren, effizienteren Zugang zu den Materialien, die diese Branchen antreiben“, sagte Elias Lacerda, der Leiter der Business Line Coating Additives von Evonik, bei der Eröffnung der neuen Anlage. Durch seine Eigenschaften erhöht das Metalloxid die Effizienz und Lebensdauer zahlreicher Produkte. Zudem trägt es zu mehr Nachhaltigkeit bei, indem es langlebige, ressourcenschonende Lösungen ermöglicht.

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Evonik hat seit Jahrzehnten Erfahrung in der anspruchsvollen Herstellung des Metalloxids und hat das Verfahren kontinuierlich optimiert: Der Rohstoff Aluminiumchlorid wird verdampft und in eine Wasserstoff-Sauerstoff-Flamme geleitet. Innerhalb von Millisekunden reagieren die Gase, und es bilden sich winzige Nuklide, die zu Primärteilchen und Aggregaten verschmelzen. Durch präzise Steuerung von Temperatur, Gaszusammensetzung und Verweilzeit lassen sich Partikelgröße und Oberflächenstruktur exakt einstellen. Das Ergebnis: ein hochreines, feinteiliges Material mit großer spezifischer Oberfläche und einzigartigen Eigenschaften – Aeroxide von Evonik.

Ein großes, weißes Industriegebäude ohne Fenster mit zahlreichen Rohrleitungen.

Nachhaltigkeit im Fokus

„Die Eröffnung unseres Alu5-Werks ist mehr als nur eine Kapazitätserweiterung. Sie ist Ausdruck unseres festen Entschlusses, unsere leistungsstarken Aluminiumoxid-Produkte noch näher an unsere Kunden in Asien zu bringen“, sagt Emmanuel Auer, Leiter der Business Line Smart Effects.

Portraitbild Shogo Ichinozuka  in Arbeitsjacke

»Wir sind alle sehr stolz, die erste Evonik-Anlage dieser Art in Asien zu betreiben.«

Shogo Ichinozuka Ingenieur bei Evonik

Das ist wichtig. Denn so hilft die neue Anlage, Transportwege zu verkürzen und damit den CO₂-Fußabdruck zu senken. Sie ist zudem mit modernster Prozesstechnik ausgestattet, um Energie effizient zu nutzen und Emissionen zu minimieren. Damit leistet die „Alu5“ einen Beitrag zur „Next Generation Solutions“-Strategie von Evonik. Das sind Produkte und Lösungen, die einen nachweislichen Nachhaltigkeitsnutzen bringen und so die grüne Transformation von Industrie und Gesellschaft erleichtern.

 

Das Evonik-Werk vom Wasser aus gesehen.

Menschen hinter dem Projekt

Ingenieure wie Saefuludin und Shogo Ichinozuka haben die Prozesse geplant, Komponenten ausgewählt und Sicherheitskonzepte entwickelt. „Es ist ein besonderer Moment, wenn Theorie und Planung auf die Realität treffen – und alles funktioniert wie vorgesehen“, sagt Saefuludin. Doch für ihn ist das erst der Anfang: Jetzt geht es darum, die Abläufe weiter zu optimieren und die Produktion noch nachhaltiger zu gestalten.

„Wir sind alle sehr stolz, die erste Evonik-Anlage dieser Art in Asien zu betreiben. So können wir von unserem Standort aus mithelfen, die Mobilität in eine nachhaltige Zukunft zu führen“, sagt Ingenieur Ichinozuka. Von Yokkaichi aus werde Evonik die großen Batteriehersteller in China, Korea und Japan künftig schneller und kostengünstiger mit Produkten wie Aeroxide beliefern. „Das wird der E-Mobilität in Asien weiteren Auftrieb verleihen“, hofft Ichinozuka.

Evonik-Ingenieure Saefuludin in der Anlage in Yokkaichi. Er trägt Helm, einen Arbeitsanzug und weiße Schutzhandschuhe.

SO FUNKTIONIERT EINE LITHIUM-IONEN-BATTERIE

Eine Batterie verfügt über zwei Elektroden: Anode und Kathode, wobei die Anode ein niedrigeres Elektronenpotenzial als die Kathode hat. Zwischen beiden Elektroden befindet sich ein Lithiumsalz, der Elektrolyt. Anode und Kathode werden zudem von einem Separator getrennt, der für Ionen durchlässig ist, aber keinen Strom leitet. Beim Entladen fließen die Lithium-Ionen zur Kathode, dorthin fließen über den äußeren Stromkreis auch die Elektronen. Beim Ladevorgang hingegen fließen Elektronen über den äußeren Stromkreis zur Anode. Gleichzeitig wandern die positiv geladenen Lithium-Ionen durch den Elektrolyten vom Metalloxid der Kathode zu den Graphitschichten der Anode.

Schematische darstellung einer Lithium Batterie
1 Anode - 2 Separator - 3 Gelpolymelektrolyt - 4 Kathode - 5 Kathodenmaterial
Gruppenbild beim Durchschneiden eines symbolischen Bandes.
Grand Opening Alu5 Yokkaichi am 23. Oktober 2025 (von links nach rechts: ) Hirotake Ohta, stellvertretender Direktor und Präsident der High-Purity Silicon Corporation, Tomohiro Mori, Bürgermeister der Stadt Yokkaichi, Katsuyuki Ichimi, Gouverneur der Präfektur Mie, Goro Naito, Präsident von Evonik Japan und Nippon Aerosil, Emmanuel Auer, Leiter der Business Line Smart Effects von Evonik, Petra Sigmund, Deutsche Botschafterin Japan.